Schon vor 2 Monaten haben alle Spieler der 2. Horremer Mannschaft das Datum 28. Januar 2024 fett in ihren Kalendern markiert. Die 3. Mannschaft vom SV Erftstadt hatte in der Liga eine beeindruckende Serie hingelegt, sodass klar wurde, dass wir, um etwas in der Liga zu beweisen, gegen Erftstadt gewinnen mussten.
Trotz der bereits abgegebenen 2 Mannschaftspunkte in der ersten Runde war die Motivation in der Mannschaft hoch, und der Aufstieg blieb weiterhin das feste Ziel. Alle 7 Spieler waren am Start, sogar Stephan aus der dritten Mannschaft erklärte sich bereit als Ersatz. Damit waren 8 Leute dabei, obwohl nur 6 spielen durften – eine schwierige Entscheidung für unseren jungen Mannschaftsführer Simon.
Bevor die Entscheidung fiel, beschlossen alle 8, zum Spiellokal der Erftstädter zu fahren, auch wenn 2 nur als Fans dabei sein konnten. Die Mannschaft und Simon einigten sich darauf, dass die DWZ-stärksten Spieler antreten sollten. Die einzige Ausnahme war Simon, der seinen Platz in der Mannschaft Johannes anbot – eine sehr ehrenvolle Geste, für die Simon Lob verdient. Die sechs Spieler für SV Horrem 2 waren somit: Karl, Ingo, Axel, Johannes, Ede und Stephan – Gottfried und Simon unterstützten die Mannschaft als Fans.
Am Sonntagmorgen machten sich die 8 Horremer Spieler auf den Weg nach Erftstadt und blieben zusammen als Mannschaft bis zum Ende des Mannschaftskampfes und darüber hinaus.
Der Mannschaftskampf begann vielversprechend, und nach etwa 2 Stunden stand es bereits 0:3. Ingo gewann als erster seine taktisch geprägte Partie. Mit den schwarzen Figuren konnte er das Budapester Gambit einsetzen, womit sein Gegner offenbar nicht so stark theoretisch vorbereitet war. Bereits früh in der Partie gelang es Ingo, auf f2 einen Bauern taktisch zu gewinnen, gefolgt von weiteren Angriffszügen gegen den im Zentrum verbliebenen gegnerischen König. Nach 22 Zügen war die Partie für Ingo entschieden, und Horrem ging in Führung.
Anschließend gab Edes Gegner auf, und überraschenderweise gewann auch Johannes seine Partie relativ schnell. Obwohl Johannes in letzter Zeit eine hervorragende Entwicklung zeigte, war die Überlegenheit seines Gegners mit einer DWZ von etwa 1500 und 4/4 in der Saison beeindruckend.
Johannes baute seine Stellung routiniert auf und brachte früh die Dame auf dem Königsflügel in die Offensive. Schließlich konnte er mit einer Springergabel auf d3 sowohl die Rochade seines Gegners verhindern als auch einen Läufer gewinnen. Als der Angriff auf dem Königsflügel ins Stocken geriet, platzierte er die Dame auf der a-Linie und übte gemeinsam mit Läufer, Springer und Turm immensen Druck aus. Obwohl er unnötig lange brauchte und einige Mattdrohungen übersah, entschied er schließlich das Spiel für sich.
Trotz des gelungenen Starts war der Mannschaftskampf noch nicht entschieden, da Axel an Brett 3 leider verlor und es zwischenzeitlich 1:3 stand. Sehr schade, aber klasse, dass Axel wieder in der Liga spielen und beim Vereinsabend mitmachen kann.
Karl an Brett 1 spielte eine typisch zähe Partie. Im späten Mittelspiel konnte er nicht immer die besten Züge finden und stand leicht schlechter. Doch dann überblickte sein Gegner eine kleine Kombination, und Karl gelang es, seinen Freibauern zu erobern. Im Endspiel waren jeweils eine Leichtfigur und Bauern für jeden Spieler auf dem Brett – Karl mit einem Bauern mehr. Sein Gegner bot Remis an, und da dadurch der Mannschaftskampf direkt gewonnen wäre, nahm Karl zum zweiten Mal in Folge ein Remis für die Mannschaft an.
In seiner ersten Partie für SV Horrem seit mehr als 9 Jahren konnte Stephan, auch bekannt als “Der Wikinger” (Sein Spitzname passt ausgezeichnet zu ihm.), einen Sieg einfahren. Stephan bewies damit, dass er nicht nur Doppelkopf perfekt beherrscht, sondern auch sein Schach trotz der langen Pause nicht vergessen hat. Auf weitere Erfolge unter der Horremer Fahne, lieber Stephan!
Ein weiterer Mannschaftssieg in der Liga sollte für den Aufstieg ausreichen, aber wie eine im Verein sehr bekannte Redewendung lautet:
Heize nicht das Bratfett in der Pfanne an, wenn der Fisch immer noch im Wasser ist.
unbekannt 🙂