Am 25.02. empfingen wir zuhause die jungen und motivierten Schachfreunde der SK Köln Südwest 4. Auf den ersten Blick, basierend auf den DWZ-Ratings, schien der Mannschaftskampf einseitig zu sein. Dennoch belegte der Gegner nach fünf Runden den respektablen 4. Platz in der Tabelle mit 6 MP. Es gab also keinen Raum für Unterschätzung!
Das bewies auch die Aufstellung, für die sich der Mannschaftsführer Simon und die Mannschaft entschieden haben – Karl, Simon, Ingo, Johannes, Ede und zu guter Letzt den fast 1900 DWZ-starken Stephan. Ob die gegnerische Mannschaft von der Aufstellung des Gastgebers respektiert wurde oder nicht, werden wir nie erfahren, aber nach ca. 2 Stunden schien der Ausgang des Mannschaftskampfes sich herauszukristalisieren.
Ingo hatte mit den schwarzen Steinen an 3 seine Partie bereits gewonnen – und das in weniger als 20 Zügen. Bei Ede, Stephan und Simon sah es zu diesem Zeitpunkt ebenfalls sehr gut aus – alle drei hatten eine Leichtfigur mehr.
Stephans Stellung (Weiß) an 6 war von seinem Läuferpaar geprägt, das enormen Druck auf den Gegner ausübte. Dieser hatte zwar die Freibauern b7 und a6 als kleinen, dennoch unzureichenden Ausgleich. Ein Turm auf der a-Linie hielt die beiden allerdings unter Kontrolle, was Stephans Gegner übersah – nach b7-b5 blieb der a6-Bauer ungedeckt und nachdem Stephan diesen mit dem Turm geschlagen hatte, gab Schwarz auf.
Simon an 2 hatte sich früh in der Partie bei einem Opfer verrechnet und musste danach kämpfen, um die Partie umzudrehen, was ihm letztendlich durch eine taktische Fesselung gelang und zum Sieg führte. Bei Ede war die Partie trotz des Leichtfigurenvorteils noch umkämpft, da er ein paar Bauernschwächen in der Nähe seines Königs hatte. Das war jedoch kein Problem für ihn, und die Kombination aus Erfahrung und Materialvorteil führte zum Sieg. Dadurch wuchs die Führung von Horrem 2 auf 4:0 an, und der Mannschaftskampf war entschieden. Es spielten noch Karl an 1 und Johannes an 4.
Johannes (Weiß) brachte, wie in der letzten Partie, früh seine Dame ins Spiel, gepaart mit seinem starken weißfeldigen Läufer auf b3. Nachdem sein Springer auf f3 vom gegnerischen Läufer genommen wurde, war der Königsflügel für die Rochade verloren und g2 mutierte zum Doppelbauern. Auf dem Damenflügel konnte erst spät der schwarze Läufer für die dortige Rochade entfernt werden. Mit dem Läuferpaar, der Dame und dem Turm auf der g-Linie konnte Johannes immensen Druck auf die gegnerische Königsstellung aufbauen, die schließlich zusammenbrach.
Der Gegner von Karl bot die beste Resistenz, und nachdem alle anderen Partien vorbei waren, stand es bei der Partie am ersten Brett aus materieller Sicht relativ ausgeglichen – jeweils Dame, Turm und Bauern für beide Spieler. Ein Trumpf von Karl war eventuell der rückständige e-Bauer auf der halboffenen e-Linie. Ein Angriffsziel? Allerdings nicht nach dem Damentausch, den Karl auf f6 angeboten hatte, weil die Stellung nach Dxf6 und gxf ziemlich trocken blieb. Für die Endspielspezialisten war es sicherlich eine Traumstellung zur Analyse, aber nicht für die Spieler bei einem Zwischenstand von 5:0, daher wurde ein Remis vereinbart.
Durch diesen klaren Sieg sammelte die Mannschaft 10 MP und führte wieder die Tabelle an. Ein kleines Geschenk kam am späten Sonntagnachmittag aus Erftstadt, wo die 10. Mannschaft (kein Tippfehler, wirklich die 10.) der SG Porz als Gast einen Sieg erringen konnte. Für die Nachbarn aus Erftstadt, die mit 4/4 in die Liga gestartet waren, war das sicherlich bedauerlich, aber für uns bedeutete es, dass die Mannschaft den Aufstieg geschafft hatte.
Wir geben uns jedoch mit diesem vorzeitigen Erfolg nicht zufrieden und werden versuchen, am 24. März in Porz die 1. Kreisklasse West aus eigener Kraft zu gewinnen.