Nichts für schwache Nerven !

So könnte man die 11. Spielrunde unserer 1. Mannschaft am 06.05.2018 beschreiben. Empfangen wurde im Soziokulturen Zentrum die Mannschaft von Derichsweiler, und es war ein lupenreines Abstiegsduell, denn, wenn Derichsweiler die Begegnung verlieren würde, würden sie absteigen, und wenn Horrem die Begegnung verlieren würde, und außerdem noch Düren Lendersdorf gegen den Aachener SV 3 gewinnen sollte – was als wahrscheinlich galt -, und außerdem noch Brühl gegen Pulheim gewinnen sollte – was als unwahrscheinlich galt -, dann würde Horrem in einen Stichkampf gegen Lendersdorf gehen müssen, und dort um den Klassenerhalt weiter kämpfen müssen. Bei einem Unentschieden gegen Derichsweiler wäre Derichsweiler ebenfalls abgestiegen und Horrem wäre gerettet. Dieser Umstand war zwar ein kleiner Vorteil für unsere 1. Mannschaft, aber dass überhaupt solche filigranen Gedankenspiele notwendig waren, setzte die Mannschaft doch ziemlich unter Druck.

Um es vorweg zu nehmen: Lendersdorf gewann wie erwartet gegen den Aachener SV 3, aber Brühl schlug Pulheim tatsächlich unerwarteter Weise. Wenn Horrem verlieren würde, war der Stichkampf also Realität. Dies aber erfuhr unsere 1. Mannschaft erst nach dem Kampf.

Klaus setzte seine Pechsträhne leider fort, setzte in besserer Stellung einzügig einen Turm in den Sand, und die Derichsweiler gingen mit 1:3 in Führung. Auch Steffen konnte nahtlos anknüpfen an seine bisherige Saison. Er hatte sich vorbereitet auf seine Gegnerin, stand nach der Eröffnung nicht schlecht und konnte sogar taktisch Material gewinnen, verlor dann aber trotzdem. Dadurch stand es nach 3 Stunden schon 2:6 gegen Horrem. Ede allerdings schoss kurz darauf zum Glück das sehr wichtige Anschlusstor, denn Achim konnte mit Schwarz seine Stellung ebenfalls nicht halten.

Zur ersten Zeitkontrolle stand es dadurch 6:10 gegen Horrem, und die Mannschaft schaute in den Abgrund. Bis zum diesem Zeitpunkt hatten drei Horremer Schwarz-Bretter verloren und ein Weiß-Brett hatte gewonnen. Arno hatte am 2. Brett mit Weiß eine gute Stellung in einem geschlossenen Sizilianer. Willi stand mit Schwarz an Brett 3 sogar besser, mit einem sehr schönen gedeckten Freibauern im Zentrum. Thomas an Brett 4 war mit großem Entwicklungsvorsprung aus der Eröffnung gekommen, aber seine Partie sah zweischneidig aus. Auch Vassil an Brett 5 hatte eine zweischneidige Stellung. Es war nicht zu sehen, wie Horrem die 4 Punkte Rückstand würde aufholen können.

Nach einer weiteren Stunde allerdings hatten Arno und Thomas ihre Gegner fast in derselben Minute geschlagen, und plötzlich stand es 12:12 unentschieden. Jetzt hing alles von Willi und Vassil ab. Willi spielte weiter sehr druckvoll. Er hatte schon längere Zeit einen Bauern mehr und es bestand Grund zur Hoffnung. Vassil schlug sich mit einem auf die 2. Reihe eingedrungenen Turm des Gegners herum. Seine Partie war noch ein offener Kampf. In der 6. Stunde schlug dann Willi tatsächlich seinen Gegner und hielt die erste Mannschaft damit in der Verbandsliga. Als dann Vassil eine halbe Stunde später seinen Gegner ebenfalls besiegte, stand es 18 : 14 für Horrem, und eine turbulente Saison ging zu Ende.

Ende gut, alles gut.

Und zum Schluss noch ein Paar Statistikzahlen. Der diesjähriger Torjäger Nr. 1 ist mit weitem Abstand unser Willi mit einem Ergebnis von sage und schreibe +6. Die erste Mannschaft hat in der zurückliegenden Saison 8 Bretter mit unterstützenden Ersatzspielern besetzen können, hätte aber eigentlich 10 Einsätze gebraucht. Das heißt, sie hat in zwei Spielen jeweils nur 7 Bretter besetzt. Das Risiko, mit einer dünnen Personaldecke von 8 Stammspielern anzutreten, wäre also fast schief gegangen.

Nun heißt es, Kraft zu sammeln für die nächste Saison, die Pechvögel der letzten Saison moralisch wieder aufzubauen, die Mannschaft etwas umzustellen, die Ärmel hochzukrempeln, die Krone wieder zu richten, und weiter geht es dann im September in die nächste Saison.