Der 18.11.2018 war ein rabenschwarzer Tag für Horrem I, und als die Sonne unterging, war die Mannschaft vom ersten auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht. Was war geschehen?

Die Begegnung an diesem Volkstrauertag fand auswärts gegen Brühl III statt, und weil es ein Feiertag war, begann das Spiel ausnahmsweise erst um 13:00 Uhr. Brühl III galt als schlagbar. Im Jahr zuvor hatte man sich friedlich 4:4 – nach alter Rechnung – getrennt, aber dieses Jahr versprachen sich die Spieler einen Sieg.

Schon in der ersten Stunde sah es auch sehr danach aus, weil Willi an Brett 1 seinen Gegner in einer Kurzpartie vom Brett fegte und Karl sich mit seinem Gegner früh auf ein Remis einigte. Damit lag Horrem in rekordverdächtiger Zeit 5 : 3 in Führung. Weitere Lichtpunkte waren die Partien von Steffen an Brett 7 und Thomas an Brett 3. Es gab aber auch bereits erste Schatten. Sowohl Klaus an Brett 4 als auch Arno an Brett 2 waren schlecht bis sehr schlecht aus den Eröffnungen gekommen, so dass man dort realistisch zwei Niederlagen einplanen musste. Die ‚Vordermannschaft‘ würde damit voraussichtlich mit zwei Siegen und zwei Niederlagen mit 8 : 8 Punkten zum Gesamtergebnis beitragen.

Wie sah es in der Hintermannschaft aus ? Karl an Brett 5 hatte bereits Remis gespielt. Vasil an Brett 6 stand in zähem Ringen, ohne erkennbares Übergewicht für ihn oder seinen Gegner. Steffen an Brett 7 stand nach wie vor gut. Axel an Brett 8 hielt mit den schwarzen Steinen stand, musste sich aber gegen ein Eindringen des Gegners auf der 7. Reihe wehren. In dieser Situation erhielten sowohl Vasil als auch Steffen von ihren Gegner jeweils ein Remisangebot, was sie, ohne Rücksprache mit dem Mannschaftsführer, jeweils ablehnten, nicht zuletzt wegen des unklaren Spielstands. Das stellte sich als Fehler heraus. Steffen gewann im unmittelbar nächsten Zug zwar Turm gegen Läufer – was mit ein Grund für die Ablehnung des Remisangebots war – , aber seine Figuren verloren dadurch den Kontakt zueinander und Steffen schließlich den Faden, so dass sein Gegner ihn regelrecht zerfetzte. Axel an Brett 8 hielt das Remis und Thomas gewann seine sehr schön gespielte Partie tatsächlich, aber Vasil als letzter Spieler war nun plötzlich in der unangenehmen Situation, gewinnen zu müssen, um wenigstens ein Mannschafts-Remis zu erreichen, denn die Partien von Klaus und Arno waren tatsächlich mittlerweile verloren gegangen.

Also setzte Vasil alles auf eine Karte, opferte in einer Stellung, die nicht einfach aber ausgeglichen war, mit ineinander verkeilten Bauern, einem gegnerischen schwarzfeldrigen Läufer, und einem eigenen Springer auf einem weißen Feld, einen Turm gegen diesen Läufer, und versuchte, den gegnerischen König durch die geschlagene Bresche Matt zu setzen. Sein Gegner aber wehrte den Angriff geschickt ab und ging zum Konter über, so dass Vasil noch einen draufsetzte, seine Dame gegen Turm und Bauern opferte, und dann versuchte, einen seiner 4 verbundenen Bauern auf dem Damenflügel zu verwandeln. Es war aber alles vergebens. Der Turm setzte sich mühelos auf dem Brett durch. So war der Endstand dann 14 : 18, mit 2 gewonnenen und 2 unentschiedenen, aber insgesamt 4 Verlustpartien an diesem Tag.

Horrem steht nun mit dem 4. Platz noch halbwegs passabel in der Tabelle, aber es war ja auch erst die 4. Runde der Saison. Mit solch einer harten Landung hatte niemand gerechnet.