Das Gesetz der Serie lautet bekanntlich, dass jede Serie irgendwann einmal endet. Und so kam es leider auch mit der Siegesserie der ersten Mannschaft des SV Horrem. Nachdem wir in der letzten Saison noch jedes einzelne (!) Spiel für uns entscheiden konnten und als Aufsteiger mit fünf Siegen aus den ersten fünf Spielen in der Regionalliga starten konnten, mussten wir heute leider unseren Gegnern aus Eschweiler zum Sieg gratulieren. Und dieser war, das muss man offen eingestehen, verdient.

Aber der Reihe nach: Der Spieltag stand von vornherein unter keinem guten Stern. Mehrere Spieler waren verhindert, und dann fiel der eingeplante Ersatzspieler auch noch kurzfristig krankheitsbedingt aus. Vielen Dank an Johannes, der sich einen Tag vorher bereiterklärte, einzuspringen. Von der Spielstärke her war klar, dass Johannes es schwer haben würde. Sein Gegner opferte einen Springer für einen Bauern, nachdem Johannes zurück schlug, befand sich sein eigener Springer in einer Fesselung und ging verloren. Der Anfang vom Ende. Leider hatte Johannes übersehen, dass er den Springer nicht direkt hätte schlagen müssen, sondern ihn mit Turm h2 in aller Seelenruhe hätte abholen können, weil der Springer kein Rückzugsfeld mehr hatte. Aber was soll’s. Danke an Johannes für die Einsatzbereitschaft!

Nominell stärker waren wir an den Brettern eins und drei. Doch leider lief es dort nicht nach Plan. Sowohl Thomas als auch Willi fanden sich als Schwarzspieler nach der Eröffnung in jedenfalls gefühlt mäßigen Stellungen wieder. Beide willigten frühzeitig in das Remis ein. Zu diesem Zeitpunkt schien es an den anderen Brettern noch in Ordnung zu sein. Hätte man den Gang der Ereignisse vorausgesehen, hätte man die objektiv spielbaren Stellungen wahrscheinlich noch weiter kneten sollen. Aber hinterher ist man halt immer schlauer.

Stefan an Brett zwei hatte es mit einem aufstrebenden Talent zu tun. Vom Matchplan her war Remis ein gutes Ergebnis. Dafür musste Stefan allerdings lange arbeiten, weil sein Gegner zähe Gewinnversuche unternahm. Letztlich erfolglos. Wer Stefan kennt, war nicht überrascht. Schwache Nerven und Ungenauigkeit sind nicht seine Probleme. Wieder mal ein starker Block an Brett zwei.

Weniger gut lief es bei Vasil, Wolfgang und Martin. Alle fanden sich in mittelprächtigen bis schlechten Stellungen wieder. Überraschenderweise gelang es Wolfgang, der zwischendurch auf Verlust gestanden haben muss, sich durch findige Verteidigung in einem Springerendspiel mit Minusbauern ins Unentschieden zu retten. Vasil hatte weniger Glück. Sein Gegner gewann erst einen Bauern, wickelte dann noch in ein Endspiel mit der besseren Leichtfigur ab. Da war nicht mehr viel zu wollen. Der zweite Sieg für Eschweiler.

Nur noch Ergebniskosmetik war da der Sieg von Klaus. Nach längerer Turnierpause zeigte er, dass er weder Können noch Elan eingebüßt hatte. Furios gestartet mit dem Isolani wickelte er in ein bequemes Endspiel mit dem Läuferpaar ab. Das mündete schließlich in einem Turmendspiel mit einem Freibauern. Dieses verwerte Klaus sicher. Ein starkes Come-back, das Lust auf mehr macht.

Auch wenn es nicht mehr darauf ankam: Martin verteidigte sich zäh in einem Endspiel mit einem Minusbauern. Durch das Läuferpaar hatte er stets eine gewisse Kompensation, wenngleich objektiv wohl nicht ausreichend. Seiner Gegnerin gelang es aber nicht, den K.O. anzubringen. Schließlich konnte sich Martin in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern retten. Diesen halben Punkt hatte er sich wirklich erarbeitet.

Glückwunsch an unsere Gegner, die dadurch im Abstiegskampf zwei wichtige Punkte gewinnen. Mit zehn Punkten sind für ein gutes Stück von den Abstiegsplätzen entfernt. Von der Tabellensituation her sollten wir auf den Aufstieg schielen. Doch das Restprogramm hat es in sich: In den letzten vier Runden spielen wir gegen die Teams auf den Plätzen 1, 3, 4 und 5. Halten wir es doch einfach mal mit Boris Becker: Immer nur an den nächsten Ball denken. Und dann schauen wir mal, wofür das am Ende reicht.
(Bericht von Thomas Krings)

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