Am 29.10. war es wieder soweit – ein gemeinsamer Spieltag für die 2. und 3. Mannschaft, wie es leider die gesamte Saison über der Fall sein wird. Für die 2. Mannschaft wäre alles andere als ein Aufstieg eine Enttäuschung, während es in der 3. vor allem um Erfahrung sammeln und Freude am königlichen Spiel geht.

An diesem Tag musste die Mannschaft nach Niederkassel reisen – wohl der am weitesten entfernte Spielort von Horrem in der Kreisklasse 2. Erfreulicherweise hatten sich ganze fünf Leute für diese Runde gemeldet, was uns sogar eine kleine Chance gab, erste Mannschaftspunkte zu ergattern. Doch schon früh am Spieltag erreichte uns die schlechte Nachricht, dass Jonas verhindert war, und so war uns bereits klar, dass die Punkte an diesem Tag wieder außer Reichweite bleiben würden.

Dennoch geht es weniger um die Punkte als vielmehr um die Spielerfahrung. Wir traten an mit Johann Peter, Ivan, Teodora und Timur, die sich mit einer sehr jungen und talentierten 4. Mannschaft der Schachfreunde aus Niederkassel messen mussten. JP an Position 1 zeigte solide positionelle Kenntnisse und konnte sich eine vorteilhafte Stellung aus der Eröffnung heraus sichern, in der die Bauernstruktur des Gegners leicht beschädigt war. Als ich die Partie nach einiger Zeit erneut betrachtete, war bereits viel Material vom Brett verschwunden, und es schien ausgeglichen. Die Partie endete schließlich friedlich mit einem Remis.

Ivan an Brett 2 spielte etwas zu schnell nach meinem Geschmack. Dennoch gelang es ihm, eine solide Stellung aus der Eröffnung heraus zu erlangen, in der beide Spieler ihre Läufer gefährlich für den Gegner platziert hatten. Dann zog Ivan seine Dame auf ein Feld, wo sie von einem gegnerischen Springer in der Mitte mit Tempo angegriffen werden konnte – ein Fehler, den Ivans Gegner nicht übersah. Daraufhin musste Ivan seine übrigen Figuren vergleichsweise unkoordiniert entwickeln, was seine Stellung erschwerte. Sein Gegner bereitete eine Dame-Läufer-Batterie gegen Ivans Königsstellung vor, und tatsächlich endete die Partie mit einem Matt durch diese Batterie auf g7. Schade!

Teodora schien an diesem Tag etwas unkonzentriert zu sein, was sich bedauerlicherweise auf ihre Partie auswirkte und letztendlich zu ihrem Verlust führte. Bereits früh verlor sie die Kontrolle über das Zentrum, was sich als entscheidender Nachteil herausstellte. Leider gelang es ihr auch nicht, ihre Figuren effektiv zu entwickeln. Die Dame wurde etwas zu früh ins Spiel gebracht, was die Entwicklung der gegnerischen Figuren mit Tempo erleichterte. Kurz darauf hat Teodora leider übersehen, dass ihr Läufer geschlagen werden kann und der Gegner einen Mattangriff vollziehen kann.

Bei Timur lief es ein Stück besser, was die Entwicklung seiner Figuren angeht. Leider stellte auch er einen Springer ein und übersah später zudem eine Springer-Gabel der beiden Türme.

Alles in allem war es ein bitterer Sonntag für die 3. Mannschaft, und wir müssen selbstkritisch sein. Positiv betrachtet, waren die Jungs und Mädchen immerhin dabei und haben ihr Bestes gegeben. Die Ergebnisse sind vorerst zweitrangig; die wertvolle Erfahrung ist es, was zählt.