Die zweite Mannschaft trat in der zweiten Runde der KSV Kreisklasse 1 West gegen die dritte Mannschaft des SV Dormagen an. Nach der Enttäuschung von der knappen Niederlage in der 1. Runde war das Team hoch motiviert, gegen einen starken Gegner zu zeigen, was in ihnen steckt. Mit einem klaren 6:0 Sieg gelang ihnen dies eindrucksvoll. Dabei hatten sie ihre Gegner zu keiner Zeit aus den Augen verloren und zeigten eine beeindruckende Leistung.
Im Vergleich zur Aufstellung aus der 1. Runde, bei der 2 Spieler der 3. Mannschaft als Ersatz zur Hilfe kommen mussten, standen diesmal sowohl Axel als auch Gottfried dem Mannschaftsführer Simon zur Verfügung. Dadurch ergab sich für den Spieltag die folgende starke Aufstellung: Karl, Simon, Gottfried, Ingo, Axel und Johannes.
Karl spielte an Brett 1 mit den schwarzen Figuren und begann die Partie in gewohnt solider Manier. Sein Gegner gestattete ihm einen wertvollen Raumvorteil auf dem Damenflügel und ließ zusätzlich seinen Läufer hinter feindlichen Linien gefangen, was zum Verlust der Figur führte. Danach brach die gesamte Position Karls Gegners zusammen, und er musste die Partie aufgeben.
Für seine Partie mit Weiß hatte Simon ambitioniert vorgenommen, die Partie möglichst taktisch zu gestalten. Deswegen entschied er sich für 1. e4 als seinen Eröffnungszug. Die Eröffnungsphase verlief recht unspektakulär. Nach der gegnerischen Antwort Sf6 und somit der gespielten Aljechin-Verteidigung wurden die Figuren brav entwickelt. Doch ein Fehler mit f4 wurde Simon zum Verhängnis, da dies seinem Gegner die Möglichkeit eines Abzugsschachs eröffnete. Dies führte zum Verlust einer Qualität. Doch Simon kämpfte weiter und konnte nach einem Gegenangriff und einer Unachtsamkeit seines Gegners eine ganze Leichtfigur zurückgewinnen. Mit einem nicht mehr abzuwendenden Damentausch und einem danach eindeutig gewonnenen Endspiel sicherte sich Simon letztlich den Sieg. Seine Partie war auch die letzte des Mannschaftskampfes, und es waren noch viele Zuschauer dabei, die ihm zum Sieg gratulierten.
In seiner ersten Turnierpartie seit langer Zeit begann Gottfried etwas zu defensiv, behielt jedoch stets einen vorausschauenden Blick auf den Gegner. Nach der Partie gab er zu, dass er nicht an seine Grenzen gespielt hatte, behielt dennoch mit den schwarzen Figuren alles im Griff.
Gottfrieds Gegner opferte einen Turm für Gottfrieds gut positionierten Springer im Zentrum, um Druck auszuüben. Doch im Gegensatz zu Gottfrieds König stand der König des Gegners offen. Unser Spieler konnte die beiden offenen Linien mit Turm und Dame kontrollieren, während die Figuren seines Gegners, insbesondere die Dame und der Springer, tiefer positioniert waren. Mit seiner Dame konnte er außerdem direkt im Zentrum Schach bieten. Nach dem Qualitätsopfer war das Spiel rasch zu Ende. Damit siegte Gottfried in seiner ersten Turnierpartie für den SV Horrem. Gratulation!
Ingo an 4 spielte in aggressiver, angriffslustiger Manier und konnte eine Qualität für sich gewinnen. Obwohl Ingos Gegner den Vorteil des Läuferpaars hatte, war die Stellung geschlossen, und er konnte diesen nicht nutzen. Es war interessant zu sehen, dass Ingos Springer gegen Ende der Partie auf a1 saß, jedoch war dies nicht entscheidend, da Ingo einige Bauern schnappen konnte und seinen Gegner zur Aufgabe zwang.
Axel an 5 behielt das Remis stets unter Kontrolle, obwohl die Partie in der ersten Phase für beide Spieler Möglichkeiten bot. Durch einen Fehler seines Gegners im Endspiel gelangen Axel zwei verbundene Freibauern. Zu diesem Zeitpunkt waren außer den Bauern und den beiden Königen keine weiteren Figuren auf dem Brett. Axels König stand im Zentrum und kontrollierte die gesamte Stellung. Weitere Bauern hätte er problemlos abräumen können, zumal ein Durchbruch gegnerischer Bauern nicht möglich war. Angesichts dieser aussichtslosen Lage gab der Gegner schließlich auf.
Johannes eröffnete seine Partie etwas vorsichtig und solide. Kurz danach wurde diese sehr taktisch, und Johannes konnte im weiteren Verlauf der Partie zwischenzeitlich zwei Leichtfiguren gewinnen. Eine davon gab er zurück, möglicherweise mit der Absicht, eine vorteilhaftere Stellung zu erlangen. Ob dies beabsichtigt oder unbeabsichtigt geschah, konnte ich nicht sehen.
Besonders beeindruckend war Johannes’ Schlussangriff. Obwohl sein Gegner ihn unter Druck setzte und ein Fehler von Johannes das mögliche Ende/Matt für ihn bedeutet hätte, führte der erzwungene Angriff letztlich zum Sieg. Selbst das Opfer der Dame hätte den Gegner von Johannes nicht vor dem Matt bewahrt. Insgesamt eine herausragende Leistung unseres Spielers.
Die gewonnenen 2 MP bringen die Mannschaft wieder in die Spitzennähe, und die Aufholjagd hat offiziell begonnen. Der nächste Test für die Jungs ist am 3. Dezember in Hürth. Wir drücken selbstverständlich alle die Daumen.