Für die erste Mannschaft ging es heute gegen das Team von Porz III, nominell die stärkste Mannschaft der Liga. Da wir den Klassenerhalt dank unseres Raketenstarts mehr oder weniger sicher haben und nach oben schielen, mussten wir die Sache mutig angehen. Leider, so viel sei verraten, hat es nicht gereicht.

Von den Wertungzahlen her konnten wir unseren Gegner nur an den Brettern vier und acht auf Augenhöhe begegnen. An den übrigen Brettern lagen wir mindestens 100, zum Teil sogar bis zu 250 Punkte hinten.

Wolfgang an Brett sechs und Stephan an Brett acht standen bald etwas schlechter. Wolfgangs Stellung war sehr gedrückt. Als es dem Gegner gelang, mit seinen Schwerfiguren einzudringen, war das unglückliche Ende absehbar. Stephan verlor erst einen, dann noch einen Bauern, da war dann auch nicht mehr viel zu wollen. Trotzdem schön, dass Stephan nach mehr mehr als zehn Jahren Abstinenz sein Comeback in der Regionalliga geben konnte!

An den übrigen Brettern sah es zu dieser Zeit noch gut aus. Stefan (mit f) an Brett zwei entschied in dieser Situation, dass er aufs Ganze gehen sollte. Er opferte einen Bauern, um die gegnerische Stellung aufzureißen. Leider verpasste er die optimale Zugfolge und hätte bei richtiger Reaktion des Gegners (ein Zug, den nur ein Computer sieht) ins Hintertreffen gelangen können. Am Ende erreichte er eine zweischneidige Partie, die er in beiderseitiger Zeitnot in den sicheren Remishafen steuerte.

Martin an Brett sieben hatte es mit einem exzellent vorbereiteten Gegner zu tun. Trotz der schwarzen Steine stand dieser nach der Eröffnung schon leicht besser. In einem Mittelspiel mit gegenseitigen kleineren Ungenauigkeiten konnte Martin die Partie zwar wieder ausgleichen, verbrauchte dabei aber zu viel Zeit. In der Zeitnotphase konnte er mit einem Qualitätsopfer sogar leichten Vorteil erzielen, verpasste dann aber die richtige Fortsetzung. Nachdem sein Gegner mit den Türmen in Martins Stellung eindringen konnte, war leider nichts mehr zu retten.

Wilhelm (Brett vier) gelang es, nach ausgeglichener Eröffnung einen Bauern zu erobern. Wegen der ungleichfarbigen Läufer dürfte der Gewinnweg aber schwierig gewesen sein. Nach einer Ungenauigkeit von Wilhelm konnte sein Gegner eine Stellung erreichen, die nur sehr schwer bis gar nicht mehr zu gewinnen war. Schweren Herzens nahm Wilhelm das Remisangebot seines Gegners an.

Sehr erfreulich aus Horremer Sicht verlief die Partie von Vasil an Brett fünf. Mit den weißen Steinen wählte er die spanische Eröffnung. Der Gegner sicherte sich das Läuferpaar, während Vasil dank seiner Bauern auf d4 und e4 die Zentrumskontrolle hatte. Mit dem 18. Zug (E5) öffnete sich das Zentrum und in der daraus entstehenden dynamischen Stellung verlor der Gegner kurzzeitig die Konzentration. Dies zwang ihn dazu, eine Qualität zu opfern. Danach drangen die weißen Türme in die gegnerische Stellung ein und plötzlich war der schwarze König in einem Mattnetz gefangen.

Thomas am ersten Brett entschied sich, die Partie gegen seinen ein gutes Stück stärkeren Gegner aggressiv anzulegen. Er wählte ein zweischneidiges Gambit, in dem sein Gegner, der die Variante augenscheinlich nicht kannte, lange Zeit die besten Züge fand, hierfür jedoch viel Bedenkzeit aufwenden musste. In einem verwickelten Mittelspiel griff er schließlich daneben, musste Material geben und hatte schließlich einen ganzen Turm weniger. Leider stand Thomas König recht offen. In beiderseitiger Zeitnot war der sicher geglaubte Sieg noch gefährdet. Doch irgendwie gelang es Thomas, seinen großen materiellen Vorteil über den 40. Zug hinaus zu retten. Anschließend verwertet er ihn zum zweiten Horremer Sieg.

Die längste Partie des Tages spielte Christian an Brett drei. Nachdem er als Weißer in der Eröffnung planmäßig einen Bauern für Aktivität gegeben hatte, machte sich schnell Ernüchterung breit. Sein Gegner fand die stärkste Erwiderung, wodurch Christian in ein remisträchtiges Mittelspiel hätte einlenken müssen. Er verkompliziert jedoch die Stellung, was tatsächlich zu Ungenauigkeiten des Gegners führte, die Christian aber leider nicht nutzte. Schließlich fand er sich beim Stand von 3:4 in einem verlorenen Leichtfigurenendspiel wieder. Trotz zäher Gegenwehr und 6 Stunden Spielzeit musste er schließlich die Niederlage akzeptieren.

Schön war, dass Vasil, Wolfgang und die beiden Stefans bis zum Ende mit Christian ausharrten und den Schachnachmittag mit einem Gang zum Italiener beendeten.

Trotz des nicht optimalen Ergebnisses ist der Mannschaftsführer stolz auf seine Truppe, die gegen einen überlegenen Gegner nicht aufgesteckt, sondern mutig gekämpft hat. Mit dieser Einstellung kann es weitergehen!