Wir schreiben den 30.04.2017 und es ist vollbracht. Die 11. und letzte Runde der Saison 2016/2017 in der Verbandsliga West wurde heute ausgetragen, und zum Schluss gab es noch das ‘Lokal-Derby’ Kerpen I gegen Horrem I.

Beide Mannschaften hatten sich bereits den Klassenerhalt gesichert, und wahrscheinlich bedingt durch diesen Umstand, den strahlenden Sonnenschein, Kommunion-Feste oder den bevorstehenden Tanz in den Mai bzw. das Beltane-Fest, waren beide Mannschaften mit Ersatzspielern angetreten. Für Horrem war Gunnar eingesprungen. Die Kerpener hatten direkt drei Ersatzspieler aktiviert. Der Effekt war, dass Kerpen mit 150 DWZ Punkten im Mannschaftsdurchschnitt unterlegen war. Man hätte nun meinen können, dass sich dies im Ergebnis zeigen müsste, doch das Spiel rief Erinnerungen wach an einen alten Ausspruch von Michael Paris: „Das gute Poni springt nur so hoch wie es muss“. Doch dieser Spruch traf hier nicht zu, denn die Kerpener waren einfach ein sehr zäher Gegner, und Horrem entging nur knapp der Niederlage.

Dabei sah am Anfang alles sehr gut aus. Klaus und Arno hatten an den ersten beiden Brettern früh ein Remis mit ihren Gegnern erreicht, und danach brachten Gunnar (Chapeau! für diesen überzeugenden Auftritt) und Steffen Horrem 3 : 1 in Führung. Das Problem war nur: die 4 noch laufenden Spiele sahen alle dunkelgrau bis rabenschwarz aus für Horrem. Bei den Spielen von Wilhelm und Vassil war der Gegner jeweils mit einem Turm eingedrungen, über die D- bzw. B-Linie. Beide Spiele gingen auch prompt verloren. Thomas kämpfte mit seiner demolierten Bauernstruktur am Königsflügel und einem isolierten e-Bauern gegen eine sehr stark spielende Kerpenerin, konnte sich aber halten. Einzig bei Henrik war noch etwas möglich. Das Spiel war überaus spannend, die Stellung zweischneidig, und der richtige Plan musste gefunden werden. Die Computer-Analyse muss es noch zeigen, aber die Fortsetzung, die Henrik dann nach 30 Minuten Überlegung wählte, führte zu einem Verlust von 2 Leichtfiguren gegen einen Turm, und konnte mit Sicherheit nicht die optimale Behandlung der Stellung gewesen sein. Zum Glück schaffte es Henrik dann mit seiner großen Routine, das Spiel mit seinem Turm im Kampf gegen Springer und Läufer bei jeweils 3 Bauern zu halten. Damit ging die Begegnung 4:4 unentschieden aus und Horrem beendete die Saison auf dem 5. Tabellenplatz.

Gewiss ist Schach ein Mannschaftssport, und dieses gute Ergebnis, die frühe Qualifizierung und der hohe Tabellenplatz sind zustande gekommen durch alle Spieler, aber besonderen Dank hat die Teilnahme von Henrik verdient. Auch, nachdem er schon nach Süddeutschland umgezogen war, ist er noch zu den wichtigen Spielen angereist. Wir wünschen ihm bei seiner neuen Herausforderung alles Gute und würden uns freuen, ihn irgendwann wiederzusehen.

Außerdem sollten die beiden tragenden Säulen der Mannschaft erwähnt werden, nämlich Thomas und Wilhelm, die mit einer Punktebilanz von +4 bzw. +3 ganz wesentlich zu den Siegen beigetragen haben.

Aber: Nach der Saison ist vor der Saison, und so kann denn jeder die Sommerzeit nutzen, seine Schwerter zu schärfen, neue Eröffnungen zu lernen und auf Turnieren auszuprobieren, und dann wird Horrem I im Herbst mit geänderter Formation wieder an den Start gehen.