In unserer Familie bin ich fast nie der erste, der morgens aufsteht, aber am heutigen Tag war die Aufregung wohl zu groß, dass ich endlich eine längere sinnvolle Partie spielen werde. In letzter Zeit habe ich fast nur Bullet (1 Minute pro Partie ohne Zeitinkrement) gespielt und daher wusste ich schon vor der Partie, dass ich auf das Zeit-Management achten muss – etwas, was ich als eine meiner vielen Schwächen betrachte.

Die Partie war sehr spannend, beide Spieler hatten Chancen. Am Ende gewann Thomas, der kaltblütig meine Fehler bestraft hat – verdienter Sieg. Für mich war die Partie schmerzhaft, da ich zu schnell gespielt habe und dadurch auch sehr schlecht, was ich explizit nicht machen wollte. Tja, nächstes Mal vielleicht. Hier die Partie:

3 Gedanken zu „Erste Partie in der Vereinsmeisterschaft – Thomas startet mit einem Sieg“
  1. Hallo Vasil,
    ich habe mir die Partie live angeschaut und fand auch, dass Weiß zeitweise besser stand. Der 24. Zug von Thomas a4 war sehr gut. Den habe ich nicht gesehen und sah die Partie stattdessen schon remis. Statt 25…Le3 dachte ich an Lf4 mit der Idee den Turm nach g8 und später vielleicht nach g2 zu ziehen. Nach 28. Sf5+ hast du richtig gut gestanden. Mich würde aber auch die Einschätzung von Thomas interessieren. Grüße -Ingo

  2. Meine Meinung: Nach der Eröffnung stand ich etwas besser. Das Manöver Lxf6 und Dh6 war wohl nicht so gut. Nach einigen Ungenauigkeiten (f6, Lxh3, c6) konnte von Vorteil aber nicht mehr die Rede sein. Das wollte ich aber nicht wahrhaben und habe relativ planlos weiter versucht auf Sieg zu spielen. Zu Recht stand ich deshalb bald schlecht. Mit knapper werdender Bedenkzeit würde es dann ein ziemliches Fehlerfestival, bei dem ich das bessere Ende für mich hatte. Selbstkritisch muss ich sagen: ich habe kaum eine längere Variante vernünftig berechnet, viel intuitiv und nach dem Motto „wird schon gut gehen“ gespielt. Das kommt wohl davon, wenn man nur noch mit kurzer Bedenkzeit im Netz rumzockt…

  3. Ich finde es prima, dass Vasil die neue Website nutzt, um seine Partien zu zeigen. Die Vereinsmeisterschaft lebt dadurch und findet nicht mehr nur “im stillen Kämmerlein” statt. Schon finde ich es schade, nicht dabei zu sein.

    Zur Partie: meiner Meinung nach eine Partie auf recht gutem Niveau. Bis auf 32.Tg8+?? ohne grobe Fehler. Da braucht ihr gar nicht so hart mit euch ins Gericht zu gehen. Ich bin wahrlich kein KID-Experte, glaube aber, dass Weiß nur etwas aus der Eröffnung herausholen kann, wenn er 11.g5 zieht. Strategisch ist die Stellung dann für Schwarz schwierig: zieht er f6 oder f5 wird g6 schwach, zieht er c6 wird d6 schwach. Weiß kann abwarten und sich erstmal mit Sh3-f2, Dd2 und 0-0-0 entwickeln und schauen, was Schwarz macht. Nach dem Damentausch steht Schwarz wahrscheinlich schon besser. Rechtfertigen könnte man aus weißer Sicht die ganz Variante nur dann, wenn Schwarz auf einem schlechten Läufer auf g7 sitzenbleiben würde. Tut er aber nicht – auf g5 steht der KID-Läufer ganz gut.

    Einen interessanten Moment gab es nach 22…Th8: wer hätte jetzt nicht – wie Vasil – automatisch 23.Tah1?! gezogen? Nach 23.Txh8! Txh8 24.b4! wandelt aber Schwarz am Abgrund! Nach bspw. 24….axb? 25.axb Sa6 kommt der Hammer 26.Txa6 bxa 27.dxc und nach den weiteren Zügen b5 und Sd5 laufen die Bauern von alleine. Nach dem besseren 24…Sa6 wird es nach 25.c5! richtig wild. Eine sehr gute Trainingsstellung übrigens. Nach sofortigem 22…a4 besetzt Weiß mit 23.Tah1 die h-Linie. Sollte Schwarz dann den Generalabtausch mit 23…Th8 24.Txh8 Txh8 25.Txh8 Kxh8 26.dxc bxc anbieten, bleibt er auf dem schwachen Bauern a4 sitzen und wird noch lange ums Remis kämpfen müssen.

    Weiter so und mehr davon bitte!

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