Bericht von Hubert Leyendecker:

Auf dem Rückweg von einem Kurzurlaub an der belgischen Nordseeküste hat unser Vereinsmitglied Hubert Leyendecker in der flämischen Universitätsstadt Gent an der Schacheinzelmeisterschaft 2025 des flämischen Schachverbandes teilgenommen.

Sieben Langpartien in vier Tagen bedeuten selbst für geübte Schachspieler eine gewisse körperliche und mentale Herausforderung.

71 Personen, darunter sechs Titelträger und lediglich zwei Damen, nahmen an dem Turnier teil. 18 Personen starteten in der geschlossenen Meisterklasse, 53 in der offenen Klasse. Neben 70 Flamen war Hubert der einzige gebietsfremde und deutschsprachige Teilnehmer, er trat für seinen ostbelgischen Club Schachfreunde Wirtzfeld an. In der anfänglichen Setzliste belegte er Platz 36 von 53, und genau diesen Platz nahm er auch in der Endtabelle ein.

Das Turnier startete für ihn mit einer ungünstigen Auslosung. In den Runden 1 und 3 musste er sich – in ähnlich verlaufenen Partien – zwei von der Wertungszahl her erheblich stärkeren Spielern beugen (deren ELO 1949 und 1899), jedoch erst nach knapp vier Stunden und in einem beiderseitigen Zeitnotduell. In Runde 2 hatte er einen schwächeren Spieler mühelos besiegen können. In den restlichen vier Runden traf er auf Gegner, welche über eine seiner eigenen ELO-Zahl entsprechenden Spielstärke verfügen. Alle vier Partien waren hart umkämpft, alle vier Partien endeten unentschieden.

Somit erreichte Hubert gegen 7 Gegner mit einem ELO-Durchschnitt von 1720 ordentliche 3 Punkte aus 7 Partien (1/4/2). Aus sportlicher Sicht war es zweifellos für ihn ein lohnendes Turnier.

Als kleine Genugtuung diente Hubert der geteilte 3. Platz in der zweithöchsten Ratinggruppe (ELO 1799-1720). Allerdings hätte der Geldpreis nur für ein einziges Glas Rotwein gereicht, und das für nicht weniger als 20 Stunden Schufterei… Daher hat Hubert den Betrag gerne dem engagierten Gastgeber zur Förderung der Jugend überlassen.

Gent, einst eine der reichsten Tuchweberstädte Europas, ist eine wunderschöne Stadt mit interessanten historischen und modernen Gebäuden, baumgesäumten Ufern, 65.000 Studenten, einer lebendigen Kulturszene sowie einer großen Zahl von tollen Restaurants und Kneipen.

(Das Foto zeigt Hubert während einer Wettkampfpause in der Altstadt von Gent.)