Nachdem wir am letzten Spieltag spielfrei hatten, durften wir (Tabellenführer) heute zu Hause gegen Leverkusen (Tabellenletzter) antreten. Klingt doch nach einer klaren Sache, oder? Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Wegen einer kurzfristigen Erkrankung war unsere Aufstellung ein bisschen durcheinander gewürfelt worden. Doch auch die Leverkusener waren nicht in Bestbesetzung angetreten. Von der Papierform her waren wir ein bisschen vorne.

Das erste Ergebnis konnte Kay an Brett sieben beisteuern. Er gewann einen Bauern auf b2, was ihm aber etwas Entwicklungsrückstand einbrachte. Sein Gegner bekam Druck gegen f5. Als er den Bauern zurück gewonnen hatte, bot er Remis an. Kay schätzte die Situation als günstig für Horrem ein und nahm an.

Christian an Brett drei kam auch nicht weit über die Eröffnung hinaus. Beide Spieler verbrauchten in den ersten Zügen schon viel Zeit. In der Schlussstellung stand Christian vielleicht einen Ticken besser. Trotzdem einigten sich beide Spieler auf Remis.

Stefan an Brett zwei wählte einen Aufbau mit einem Isolani auf d4. Es entwickelte sich typisches zweischneidiges Spiel. Stefan entschied irgendwann, dass Remis für die Mannschaft ein gutes Ergebnis war.

Der Mann der Stunde ist nach wie vor Wilhelm. An Brett vier rochierte  er lang, sein Gegner kurz. Dann ließ Willi die Bauern am Königsflügel laufen. Seinem Gegner gelang es nicht, ein Gegenspiel aufzuziehen. So entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor und Willi konnte den ersten Sieg an diesem Tag einfahren.

Unglücklich verlief Ingrids Partie. In einer vielversprechenden Stellung übersah sie ein Matt. Ein klarer Fall von Schachblindheit, die uns alle mal von Zeit zu Zeit ereilt.

In Thomas Partie an Brett eins schnappt sich der Gegner das Läuferpaar, nahm dafür eine strukturelle Schwäche in Kauf. Doch der weißfeldrige Läufer bis auf Granit in Gestalt der eigenen Bauern. Der Gegner versuchte, durch die lange Rochade und Linienöffnung am Königsflügel die Stellung zu verkomplizieren. Nachdem es Thomas gelungen war, den Angriff zu neutralisieren, stand er positionell klar überlegen. Mit knapper werdender Bedenkzeit in schwieriger Stellung verlor der Weiße erst die Qualität, dann noch einen Turm.

Karl an Brett acht war kurzfristig eingesprungen. Danke dafür, Karl! Sein nominell deutlich schwächer Gegner wehrte sich zäh und ausdauernd. Schließlich konnte sich Karls Klasse doch durchsetzen. Mit einem Karl typischen Bauernsturm am Damenflügel, der in einer schönen Kombination mündete, bezwang er seinen Gegner.

Martin, der heute an Brett sechs ran musste, unterlief schon in der Eröffnung ein Missgeschick, das ihn einen Bauern kostete. Diesem Rückstand lief er den Rest der Partie hinterher. Trotz zäher Gegenwehr musste er schließlich im Endspiel die Waffen strecken.

Fazit: Das Ergebnis stimmte mal wieder, und trotzdem zeigte sich auch heute mal wieder, dass in dieser Liga jeder jeden schlagen kann. Es bleibt spannend!

(Ein Bericht von Thomas Krings)