Nach dem Valentinstag, an dem die Liebe gefeiert wird, wurde wieder Zeit Schach zu spielen, wo es nicht um Liebe geht, sondern um Kämpfen, Schlagen, Opfern – also pure Gewalt!

Am 15.02. war der Herforder SV unser Gegner in der 2. Runde. DWZ-mäßig sah es für uns vorne OK aus und hinten waren unsere virtuellen Gäste besser. Der Mannschaftskampf war wichtig, da wir temporär den 1. Platz in der Tabelle abgegeben hatten und hochmotiviert waren, diesen zurück zu erobern.

Dies ist uns auch gelungen, indem wir uns nach dem Ende der letzten Partie über ein Endergebnis von 3 1/2 : 1/2 freuen durften. Der sehr deutliche Sieg kam aber – wie immer – nicht so einfach, wie es vom Ergebnis her aussehen möge. Unsere jeweiligen Gegner haben sehr gut gespielt und insbesondere in meiner Partie sollte ich, wenn ich ehrlich sein muss, verlieren.

Hier meine kurze Zusammenfassung der Partieverläufe, ohne Garantie, dass ich keinen Quatsch erzähle 😄.

In meiner Partie hat mich mein Gegner direkt vom Anfang an mit sehr schnellen und selbstbewussten Eröffnungszügen unter enormen Druck gesetzt. Es kam irgendwann f4, den ich sehr selten in der Holländischen gesehen habe und konnte am Brett leider nicht die optimale Fortsetzung finden. Das Ergebnis war eine Stellung mit großem Raumvorteil für meinen Gegner, der auch weiterhin sowohl gute, als auch sehr schnelle Züge gemacht hat. Dann plötzlich nahm sich mein Gegner viel Zeit, um einen Plan für den Sieg zu finden, hat aber seinen Turm vergessen und ich konnte diesen mit meinem Läufer schlagen. Auf einmal sah die Partie für mich gewonnen zu sein aus. Ich musste nur meine Figuren reorganisieren, um potentielles Gegenspiel zu vermeiden. Guter Plan, aber ich habe die Stellung taktisch gepatzt und musste mit 2 Türmen gegen Dame um das Remis kämpfen, was mir in einer Stellung mit Dauerschach unverdient und sehr glücklich gelungen ist.

Die Partie von Thomas sah sehr interessant aus. Er sicherte relativ früh das Läuferpaar, indem er sich die f-Bauern verdoppeln ließ. Nachdem beide Spieler auf unterschiedlichen Seiten rochierten, kam der Angriff von Thomas ziemlich schnell und war am Ende erfolgreich. Nach ein paar taktischen Zügen auf dem Königsflügel, entstand eine Stellung, in der Thomas Läufer und Springer hatte und sein Gegner – einen Turm. Es gab ein paar Bauern für jeden noch und ich bin mir ziemlich sicher, dass die beiden Könige ebenso noch im Spiel waren 😜. Unter Zeitdruck stellte der Gegner von Thomas dann einfach seinen Turm ein und die Partie war vorbei.

Bei Arno war die Eröffnung sehr dynamisch. Irgendwann waren die Leichtfiguren weg vom Tisch und es folgten hochkomplizierte Züge, die ich so schnell nicht nachvolziehen konnte. Lustig war aber, dass die Dame von Arnos Gegner auf einmal nach Tb3 eingesperrt war. Am Ende entstand ein Endspiel mit jeweils 2 Türmen und Bauern für beide Spieler (ja, auch hier waren die Könige noch dabei, ist ja selbstverständlich 😎). Arno meinte direkt nach der Partie, dass die Partie eigentlich Remis enden solle. So wie ich ihn kenne, vertraue ich ihm blind und schreibe hier – so war es! Er hat es aber geschaft die Partie noch zu gewinnen. Tolles Ergebnis.

Bei Ingo schien alles sehr kontrolliert zu sein. Er hat lang rochiert und irgendwann einen Bauern auf dem Damenflügel gewonnen und das war am Ende entscheidend für den Sieg. Auch in dieser Partie waren beide Spieler am Ende in Zeitnot, aber Ingo konnte geschickt einen Freibauern erschaffen und die Partie gewinnen.

Alles zusammen, eine sehr gute Teamleistung, wie immer. Die nächste Runde wird am 25.02. gespielt.